Capacity Building
Der Begriff Capacity Building (auch: Capacity Enhancement) steht
für Bemühungen der EZ, die vorrangig darauf gerichtet sind, die Problemlösungskapazität
von Organisationen, Institutionen und Menschen in Entwicklungs- und Transformationsländern
zu stärken. Dies beinhaltet, dass Geberorganisationen nicht selbst existierende
Probleme lösen, sondern ausbildend, unterstützend und beratend tätig
sind (vgl.
Internationale
Politik, Frieden und Entwicklung, o. J.).
Capacity Building kann nach einer Weltbankdefinition auf der Ebene von Individuen,
Organisationen und/oder Gesellschaften stattfinden. Es ist eine "Investition
in Menschen, Institutionen und Praktiken", die helfen soll, durch effektive
Nutzung der Ressourcen (natürliche, intellektuelle, künstlerische
...) nachhaltig Entwicklungsziele zu erreichen. Capacity Building ist am nachhaltigsten,
wenn die Aktivitäten bei abnehmender Donor-Abhängigkeit eine wachsende
zivilgesellschaftliche Beteiligung und Übernahme von Verantwortung erreichen
(vgl.
World
Bank 2006;
Internetquelle).
Der Begriff überlappt sich mit dem des
Capacity
Development, das aber noch stärker die betriebswirtschaftliche
und werteorientierte Seite (Verwirklichung konkreter entwicklungspolitischer
Ziele im Rahmen der Konditionalisierung von EZ) betont.
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Capacity Development
Capacity Development bezieht sich allgemein auf den Ausbau der Fähigkeit
von Menschen, Organisationen und Gesellschaften, Ressourcen effektiv und effizient
einzusetzen, um eigene Ziele nachhaltig zu verwirklichen (so z. B. die GTZ-Definition;
vgl.
Gomez
2003;
Internetquelle).
Es steht in engem Zusammenhang mit dem betriebswirtschaftlichen Ansatz des "Change
Managements" oder "Veränderungsmanagements" (vgl. z. B.
Doppler/Lauterburg
2002;
Schein
2000;
Senge
et al. 1996) und damit in der Tradition partizipatorischer Ansätze
der Organisationsentwicklung. Es wird deshalb in den Entwicklungsagenturen auch
häufig mit dem "Mainstreaming Participation"-Ansatz verbunden
(
Partizipation
in der EZ). Capacity Development wird sowohl von der Schweizer wie von
der deutschen staatlichen Entwicklungszusammenarbeit als Kernaufgabe im Rahmen
des Erreichens der Millennium Development Goals (weltweite Armutsminderungsstrategie)
begriffen.
Für die GTZ ist Capacity Development sowohl Ziel als auch Mittel zum Zweck
und eine bestimmte Vorgehensweise. Als Mittel zum Zweck schafft es notwendige
Voraussetzungen, um entwicklungspolitische Ziele zu verwirklichen. Als Vorgehensweise
unterstreicht es die Rolle und die interkulturelle Kompetenz des Beraters als
Befähiger, Katalysator und Fazilitator. Als Ziel hat es den mündigen
Bürger und die leistungsfähige Organisation vor Augen, welche die
erforderlichen Kompetenzen besitzen, um aktiv an der Zukunftsgestaltung des
Landes mitwirken und die eigene Wohlfahrt steigern zu können (vgl.
Gomez
2003). Vor allem die Investitionen in die Menschen und der Aufbau von Institutionen
sind für die GTZ wertorientiert, denn sie gehen einher mit der Vermittlung
von Grundwerten und tragenden Prinzipien des Staatsaufbaus in Deutschland und
Kontinentaleuropa: nämlich ordnungspolitischen Konzeptionen des demokratischen
Rechtsstaates und der sozialen und ökologischen Marktwirtschaft sowie Kriterien
für gute Regierungsführung ("Transparency", "Accountability",
"Partizipation", "Korruptionsfreiheit" etc.). Da sich allgemeine
Capacity-Development-Maßnahmen benachteiligend auf Frauen, ethnische und
einkommensschwache Bevölkerungsgruppen auswirken können, müssen
diese durch zielgruppenspezifische ergänzt werden, die die unterprivilegierten
Bevölkerungsgruppen gezielt fördern (
Gomez
2003).
Capacity
Building
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Clash of Cultures
Kampf
der Kulturen
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Contrast Culture
Die vom Institut für Interkulturelles Management (
Bittner/Reisch
1994) entwickelte Methode kommt im Rahmen interkultureller Trainings (so
z. B. bei DSE/InWEnt in Bad Honnef) zum Einsatz. Ähnlich wie der
Culture
Assimilator arbeitet sie mit
Kulturstandards,
die mit Hilfe von Fallstudien und interkulturellen Rollenspielen in kritischen
interkulturellen Begegnungssituationen (
Critical
Incidents) kontrastiv gegenübergestellt werden.
Innerhalb von Trainings geschieht dies in der Regel zunächst erlebnisnah
(z. B. bei Begrüßungsformen: "Der rückt mir auf die Pelle"
versus "Der geht ja immer wieder einen Schritt zurück") und lässt
sich danach in abstraktere, in der interkulturellen Forschung etablierte Begriffe
transformieren, z. B.: Sachorientierung versus Beziehungsorientierung; direkte
Kommunikation vs. indirekte Kommunikation; low context culture vs. high context
culture; Individualismus vs. Kollektivismus usw. In Feedbackrunden werden die
im Rollenspiel sichtbar gewordenen Kulturstandards analysiert und gegebenenfalls
mit Hilfe des Trainers konkrete Handlungsanweisungen abgeleitet.
Der auffällige Rückgriff auf die kulturdifferenzialistischen Modelle
von Hofstede (
Kulturdimensionen)
und Thomas (
Kulturstandards)
macht diese Methode mit den dort vorgebrachten Argumenten angreifbar (Annahme
homogener kultureller Identität; Übergeneralisierung; Ausblenden von
binnenkulturellen Differenzen (
intrakulturelle
Vielfalt), Verstärkung kultureller
Stereotypenbildung.
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Critical Incidents
Culture
Assimilator
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Cross-Cultural Studies
Cross-cultural studies beziehen sich auf den Vergleich zweier oder mehrerer
voneinander historisch unabhängiger Kulturen. Im Deutschen spricht man
in diesem Fall von "kulturvergleichenden Studien". Sie werden klassischerweise
vor allem in der kulturvergleichenden Psychologie und der Ethnologie, aber auch
in der Politikwissenschaft durchgeführt. "Interkulturelle Studien"
hingegen geben Antwort auf die Frage, was passiert, wenn zwei oder mehr Kulturen
miteinander interagieren. Die Begriffe werden in der Praxis jedoch häufig
synonym gebraucht (vgl.
Köppel
2002: 21 f.).
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Crossover
Damit wird die Mischung und Verbindung verschiedener kultureller Stile und Kunstsparten
bezeichnet. Crossover bezieht sich allerdings mehr auf einzelne Produkte und
weniger auf Kulturen. In der Musikszene bezeichnet Crossover eine Mischung aus
Heavy Metal und Punk/Funkmusik, die mit dieser Mischung in den 1980er Jahren
eine größere Fangemeinde ansprach. Der Begriff wird auch im Zusammenhang
mit
Kreolisierung
von Kulturen gebraucht.
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Cultural Appraisal
Unterschiedliche Techniken des cultural appraisal finden vor allem
in interkulturellen Management und Beratungsansätzen Verwendung. Sie versuchen
den Einfluss kultureller
Werte
zu analysieren, um dementsprechend besser planen und den Erfolg von Projekten
besser gewährleisten zu können. Cultural Appraisal soll die Sensibilität
für kulturellen Wandel vergrößern. Die Einsatzbereiche (von
der Tourismusforschung, über internationale Wirtschaftskooperationen bis
zur Entwicklungszusammenarbeit) sind dabei so verschieden, wie die eingesetzten
Techniken selbst
(
Kulturaudit;
Kulturindikatoren);
vgl. z. B.
Schmidt
1999 und
Fischer/Steffens-Duch
2003.
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Cultural Defense
Wörtlich "kulturelle Verteidigung" oder "kulturelle Klageerwiderung".
Formal handelt es sich um eine Verteidigungsstrategie, die Angeklagte bzw. deren
Verteidiger nutzen können, um strafwürdiges Verhalten mit Hilfe kultureller
Argumente (Bräuche oder Handlungsweisen, die in der Herkunftskultur rechtmäßig
bzw. toleriert sind) zu entschuldigen. Aufgrund der kulturgebundenen Handlungsweise
wäre der Angeklagte für seine Taten persönlich nur bedingt verantwortlich
zu machen und deshalb nur teils oder gar nicht schuldfähig.
Die Cultural Defense bricht mit dem Alltags-Grundsatz: "When in Rome, do
as the Romans do" (andere Länder, andere Sitten - an die man sich
anpassen muss). Sie fordert, in der Rechtssprechung liberaler Demokratien den
kulturellen Hintergrund der Beklagten in die Beweisaufnahme zumindest mit einzubeziehen.
Dabei hat die kulturelle Verteidigungsstrategie eine kognitive Komponente (in
der die angeklagte Person das herrschende Normen- und Rechtssystem gar nicht
kennt und deshalb keine Einsicht in seine/ihre Schuld haben kann) und eine volatile,
willensmäßige (in der die angeklagte Person die Ungesetzlichkeit
ihres Verhaltens kennt, aber nicht gegen ihre kulturellen Impulse ankommt; vgl.
Gordon 2001).
In der Strafrechtspraxis liberal westlicher Demokratien betrifft dies vor allem
die Tatbestände Mord (z.B. Ehrenmorde), Vergewaltigungsdelikte (z.B. Gruppenvergewaltigung
vor der Hochzeit), Kindesmissbrauch (z.B. Beischlaf mit Minderjährigen,
Kinderheirat), die Tötung von Tieren (z.B. durch Schächten; Hundeverzehr),
Kleiderordnung (z.B. Turban bzw. Kopftuchtragen am Arbeitplatz), körperliche
Deformationen (z.B. Beschneidung, Skarifizierung), Drogenmissbrauch (z.B. Genuss
von unerlaubten, aber für kulturelle Praktiken unabdingbaren Rauschmitteln)
oder die Behandlung von Toten (z.B. unziemliche Aufbewahrungsform und -zeitraum
durch Angehörige). Aber auch in Zivilgerichtsprozessen tauchen kulturelle
Verteidigungsstrategien auf (z.B. bei Tatbeständen von Tiermisshandlung,
Formen der Bestechung, unerlaubter Tierjagd etc.; für Beispiele weltweit
vgl.
Renteln
2004).
Eine wichtige Frage ist, inwieweit der liberale Rechtsstaat nicht-dominante
kulturelle Traditionen respektieren will, umso mehr, wenn diese die Rechte anderer
Individuen innerhalb dieser Gruppen einschränken. Manche Theoretiker fordern
deshalb den Schutz von Minderheiten innerhalb von (kulturellen/ethnischen) Minderheiten
(also z.B. Frauen oder Kinder gegenüber den von Männern aufrecht erhaltenen
Traditionen). Mit der auf internationalen Foren geführten Debatte um
kulturelle
Rechte bekommt diese Frage in den letzten Jahren neue Aktualität.
Als Ausweg schlägt die Rechtsanthropologin Dundes Renteln in einem umfassenden
Werk zur Thematik vor, nach dem "Do-no-Harm"-Prinzip zu verfahren,
also keine kulturellen Traditionen zu tolerieren, die zu irreversiblen (physischen)
Schäden bei den Betroffenen führen. Diese recht weitgehende Cultural
Defense Position würde z.B. Polygamie nicht von vorn herein als unrechtmäßig
qualifizieren (vgl.
Renteln
2004: 217).
Die Strategie der "cultural defense" ist in den USA schon sehr häufig,
in anderen westlichen Ländern in letzter Zeit zunehmend Gegenstand in Gerichtsverfahren,
hat allerdings noch keine Formalisierung erfahren (im Gegensatz etwa zur Verteidigung
auf der Basis von psychologischen oder medizinischen Gutachten). Das Dilemma
im Rahmen kulturell argumentierender Rechtsgutachten liegt nach Schiffauer darin,
die Handlungen von Angeklagten entweder einseitig als kulturell fixierte Handlungsschemata
zu behandeln (cultural defense) oder aber den Aspekt der freien Gestaltbarkeit
von Handlungen zu betonen, damit jedoch die kulturelle Expertise selbst in Zweifel
zu ziehen (
Schiffauer
2005).
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Cultural Detective
"Cultural Detective" ist eine Serie von 35 werte- und situationsorientierten
kulturspezifischen Trainingseinheiten die von führenden interkulturellen
Trainingsspezialisten zusammengestellt wurden und via Internet bearbeitet werden
können. Sie gehört zu der neuen Gruppe von Trainingsmodulen, die das
sogenannte "E-learning" für den interkulturellen Trainingsbereich
nutzbar machen wollen. (vgl. die Homepage:
www.culturaldetective.com)
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Cultural Lag
Wörtlich übersetzt heißt der Begriff "Kulturverspätung".
"Ein cultural lag tritt ein, wenn von zwei miteinander in Wechselbeziehung
stehenden Kulturelementen das eine sich früher oder stärker verändert
als das andere und dadurch das zwischen ihnen bisher vorhandene Gleichgewicht
stört"
Dahinter steht die Theorie der Kulturverspätung des Soziologen William
Ogburn und der damit einhergehenden mangelhaften Anpassung sich gegenseitig
bedingender Kulturelemente (z. B. die für schnelle Autos nur unzureichend
ausgelegte Erfindung des eigentlich für Droschken entwickelten modernen
Straßenbaus).
Ogburns Theorie ist wegen ihrer allzu organischen bzw. mechanischen Konzeption
wissenschaftlich heute nicht mehr tragfähig. Allerdings nehmen verschiedene
Autoren seine Idee zur Erklärung postmoderner Ungleichzeitigkeit von Kulturelementen
wieder auf. Dabei eilen materielle Elemente in ihrer Anpassung an die soziokulturelle
Umwelt entweder den immateriellen voraus oder umgekehrt. Gerade bei "Race
und Gender-Issues" wird z. B. deutlich, dass die Gesetzgebung der öffentlichen
Meinung manchmal voraus ist, andernorts hinterherhinkt (vgl.
Kraus
2002;
Internetquelle).
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Cultural Literacy
Das Projekt der Cultural Literacy-Bewegung verbindet sich mit dem
Namen von E. D. Hirsch. In seinem Buch "Cultural Literacy: What Every American
Needs to Know", stellte er 1987 erstmals eine Liste "notwendigen kulturellen
Bildungswissens" zusammen, das Amerikaner bräuchten, um sich in ihrer
Gesellschaft als kompetente Bürger erfolgreich zu behaupten. In den Worten
von Hirsch: "... literate culture has become the common currency for social
and economic exchange in our democracy, and is the only available ticket to
full citizen-ship ... Membership is automatic if one learns the background information
and the linguistic conventions that are needed to read, write, and speak effectively"
(
Hirsch 1987:
22). Im Laufe der Jahre hat sich das wissenschaftlich gerierende Projekt immer
mehr ausdifferenziert und hält heute notwendige Bildungswissens-Listen
für unterschiedlichste Alters- und Berufsgruppen bereit (vgl. Hirsch et al. o. J.)
Der weltweit anerkannte Kognitionswissenschaftler und Lerntheoretiker Roger
C. Schank kritisiert an der Cultural Literacy-Bewegung, dass sie
in ihren Zielen außerordentlich kontraproduktiv wirke und einen konservativen
Lerndiskurs unterstütze: "In his attempt to build a more democratic
society, Hirsch is willing to destroy democracy in education. Literacy lists
deprive students of the very choices they will exercise as soon as they are
freed from school. Hirsch wants to make everyone the same, as if this somehow
were the real mission of education. (...) The irony of all this is that Hirsch
justifies his cultural literacy program by cloaking it in the mantle of science,
specifically in what cognitive scientists have learned about the important role
background knowledge plays in communication. Cognitive psychologists have learned
quite a lot in this area, but Hirsch, an English professor, has profoundly misunderstood
our results." (
Schank
2002;
Internetquelle)
Auch Managementforscher wie Robert Rosen haben den Begriff aufgenommen und beschreiben
damit eine von mehreren Kernkompetenzen interkultureller Führungskompetenz
(personal, social, business and cultural literacy). Unter Cultural Literacy
versteht Rosen "die Kenntnis kulturspezifischer Unterschiede und die Fähigkeit,
aufgrund dieser Kenntnis komparative Vorteile zu erlangen" (vgl.
Rosen
2000: 47 f.). Dieser Ansatz folgt also vor allem einem ökonomischen
Verwendungsimperativ und nicht dem Konzept interkultureller Verständigung
(vgl.
Zülch
2004: 18).
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Cultural Property
Kulturgut
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Cultural Significance
Bedeutung,
kulturelle
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Cultural Studies
"Dieser in den 1960er Jahren entstandene interdisziplinäre [sozialwissenschaftliche]
Forschungsansatz kombiniert Soziologie, Filmtheorie, Literaturtheorie und Kulturanthropologie
in der Betrachtung von kulturellen Phänomenen der Gesellschaft. Wichtiges
Anliegen ist das Hinterfragen und Aufspüren von Ideologien und Identitäten.
Dabei werden partikulare und lokale Erscheinungen auf ihren Zusammenhang mit
sozialstrukturellen Merkmalen, wie z. B. Rasse, Ethnie, Klasse, Schicht, Gender
und sexuelle Orientierung, hin untersucht. Cultural studies erforschen die Bedeutung
(meaning) von Gegenständen. Bedeutung wird produziert, aber je nachdem
wie ein kultureller Gegenstand konsumiert wird, ändert sich dessen Bedeutung.
Die Konsumption von kulturellen Gütern ist ein wichtiger Bestand von Identität.
(...).
Im Gegensatz zur Kulturkritik der Frankfurter Schule (
Kulturindustrie),
in der die Konsumenten als betrogene Masse dargestellt werden, betonen die Cultural
Studies den kreativen Umgang der Konsumenten mit kulturellen Gegenständen.
Cultural studies befassen sich mit Texten im weitesten Sinn. Das heißt,
ein Text umfasst auch eine Fotografie, einen Film, gesprochene Sprache, die
Kleider, die jemand trägt, oder eine Dose Cola. Texte werden dadurch definiert,
dass sie Bedeutung tragen." (
Wikipedia
2004: Cultural Studies;
Internetquelle)
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Cultural Web
Kulturaudit
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Culture Assimilator
Der aus dem amerikanischen Raum stammende Culture Assimilator -
oder inzwischen auch Cultural Sensitizer genannt - ist laut Wille
eine häufig eingesetzte Trainingstechnik. Er wurde von Harry Triandis in
den frühen 1960er Jahren entwickelt und basiert auf dem Grundsatz, dass
Missverständnisse nicht auf unterschiedlichen Verhaltensweisen basieren,
sondern vielmehr auf kulturspezifischen Interpretationsmustern. Vor diesem Hintergrund
sollen die Teilnehmer die Fähigkeit erwerben, fremdkulturelle Attributionsweisen
zu erkennen und eine adäquate Sinnzuschreibung vorzunehmen. (Vgl.
Wille
2003).
In der Trainingspraxis wird dies mit Hilfe von problembehafteten Fallbeispielen
kultureller
Überschneidungssituationen umgesetzt. Zu diesen in Episodenform
dargestellten Critical Incidents, also kulturell potentiell kritischen
Handlungssituationen, werden im Multiple-Choice-Verfahren mehrere Deutungs-
bzw. Erklärungsansätze angeboten. Der Teilnehmer wählt möglichst
die richtige Erklärung aus. Im Anschluss erhält er Rückmeldung
in Form von Erläuterungen zur Zielkultur und erfährt, ob die ausgewählte
Erklärungsvariante richtig oder falsch war (vgl.
Wille 2003;
Internetquelle).
Wille merkt kritisch an, "dass die Entscheidung des Teilnehmers für
den richtigen oder falschen Erklärungsansatz eine
monokausale Erklärbarkeit interkultureller Missverständnisse unterstellt.
In dieser kritischen Perspektive bleibt ebenso die Frage offen, ob Kontextvariablen
bei der schriftlichen Darstellung von Critical Incidents in ausreichender Form
beschrieben werden (
Wille
2003: Culture Assimilator;
Internetquelle).
Kulturelle Missverständnisse machen sich nach Ansicht der Kritiker nicht
so sehr an Critical Incidents fest, als vielmehr an unterschiedlichen
politischen und historischen Diskursen, die von den Akteuren situativ und selektiv
auf interkulturelle Handlungssituationen angewandt werden.
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Culture bound versus culture
free
Die Debatte über Kulturgebundenheit oder Universalität menschlichen
Handelns wird in der Managementliteratur der letzten Jahre vor allem unter den
Begriffen culture bound versus culture free geführt (vgl.
Cray/Mallory
1998: 38 f.;
Stüdlein
1997).
Vertreter der culture bound-These gehen dabei nicht nur von der
Kulturgebundenheit des Menschen aus. Für sie bewirkt die Globalisierung
zusätzlich eine Rückbesinnung der Menschen auf ihre eigenen Wurzeln,
so dass sich kulturelle Ausprägungen noch verstärken. Damit würde
die Bedeutung
interkultureller
Kompetenz weltweit zukünftig eher steigen.
Vor allem für Kontingenztheoretiker bewirkt die Globalisierung dagegen
eine weltweite Vereinheitlichung und Standardisierung von Produktion und Management.
Durch die Anpassung an die optimale und zum Überleben einzig mögliche
Management- und Organisationsweise verschwinden danach die noch vorhandenen
kulturellen Diversitäten. Interkulturelle Management- und Organisationsforschung
wird dabei mit der Zeit überflüssig (vgl.
Köppel
2002: 35 f.).
Organisationskultur
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